Hier findest du alle wichtigen Informationen zum Madnesst Fest
Timetable
Programm
Das MADNESST FEST. Von Verrückten für Verrückte und den Rest. «Ich strenge mich nicht genug an.» – «Die Person ist komisch.» – «Das ist alles nur in deinem Kopf.» – «Der soll sich mal zusammenreissen.» – «Mir kann man nichts zutrauen.»
Wir sind viele. Trotzdem ist das Stigma rund um psychische Ausnahmezustände noch immer weit verbreitet. Oft haben wir sogar länger mit der Stigmatisierung zu kämpfen als mit den Symptomen selbst.
Das MADNESST Fest ist der Versuch, eine Oase zu kreieren, in der wir aus unseren Krisenerfahrungen schöpfen und gemeinsam erschaffen. Wir freuen uns auf authentische Begegnungen mit Betroffenen, Angehörigen, Fachpersonen – und weiteren Menschen, die sich durch solche Themen bewegen lassen.
Wenn du einen Platz reservierst, erhältst du die CHF 5.- vor Ort zurück. Den Platz kannst du unter diesem Link reservieren: https://eventfrog.ch/en/p/theatre-stage/stage-event/das-madnesst-fest-7192164803414045261.html
In leichter Sprache:
Das ist eine Veranstaltung rund ums Verrücktsein. Du bist herzlich willkommen. Der Eintritt ist kostenlos.
Programmpunkte:
Die Interaktive Ausstellung: "Verrücktsein - Verbundensein" lädt dazu ein, das individuelle Erleben psychischer Krisen in seiner Vielfalt zu entdecken. Sie nimmt dich mit auf eine Reise durch namenloses Chaos und leises Ankommen. Die Werke der Künstler:innen stehen in wechselseitiger Beziehung und sind eingebettet in eine performative Umgebung. So entsteht eine lebendige Atmosphäre, die sich dialogisch erweitert.
Kennst du das Verrücktsein aus eigener Erfahrung? Und hat dies deine Kreativität beeinflusst? – Dann bring' dein Lieblingswerk zum MADNESST Fest und lass' unser verrücktes Gefüge weiter wachsen. Gerne nehmen wir deine Artefakte entgegen und arrangieren sie vor Ort.
Konzept u. Kuration: Mars Alive, Orlando Vogel, Katrin Pfrunder
Künstler:innen: Laureen Bauer, Noah Di Bettschen, Dorothea Deli, Annet Sarah Disler, Jutta Vera Galizia, Marc Gustavo, HummelArt u. Stella, Aira Joana, Sam, THISScrimination, Eduardo Rohner, Jana Vanecek, Orlando Vogel, Besucher:innen
Theaterfragmente: "ICH:PROBLEM" ist ein Fragment aus Ideen, Erlebnissen und Texten zu und von Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen. Die Geschichten berichten von inneren Gezeiten, von Abgründen, Hoffnungen, Kämpfen und dem Versuch, zu überleben. Wir betreten Welten, die wahrscheinlich jede:r von uns schon einmal kennengelernt hat und die erahnen lassen, was es bedeutet, wenn man darin nicht nur temporär zu Gast, sondern beheimatet ist.
Wir setzen uns vorbehalt- und schonungslos mit verschiedenen psychischen Ausnahmezuständen auseinander, wollen aber auch einen hoffnungsvollen Ausblick bieten: Wir wollen uns von inneren und äusseren Stigmatisierungen befreien. Das gesamte Stück wird zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt.
Konzept: Verein ad libitum
Regie/Bühne: Oliver Stein
Texte: Karo Guthke
Spiel: Lisa Marie Fix, Beni Spinnler, Kaspar Weiss, Karo Guthke, Oliver Stein
Organisation und Koordination: Ursula Kubiceck
Mit Unterstützung von MADNESST, Rote Fabrik Zürich
Tanzstück: "KEEP DANCING" ist eine kurze Solo-Choreografie von Guillaume Guilherme, die 2015 uraufgeführt wurde. Der bewegte Körper nimmt im erinnerten Erleben und in der Dramaturgie seinen Platz ein. Guillaume tanzt seine Erinnerungen an eine Zeit, in welcher er seine junge Karriere nach zwei Psychosen unterbrechen musste. Er erzählt sowohl von seiner intensiven Freude am Tanzen als auch von seiner Reise in den Wahnsinn und seinen Aufenthalten in der geschlossenen Psychiatrie.
Das Stück regt an, über Zerbrechlichkeit, Resilienz und Recovery ins Gespräch zu kommen und thematisiert auch Aspekte der Therapie sowie die zentrale Rolle von Angehörigen. Es ist ein Dankeschön und eine Hommage an die gegenseitige Hilfe und Empathie.
Choreografie, Tanz: Guillaume Guilherme
Assistenz, Performance: Simon Fleury
Video, Ton: Vania Jaikin Miyazaki
Licht: Sian Høgsberg Pinciuc
Kostüme, Setting, Produktion: Rhodia
Danke an : P.A.R.T.S. (Auftraggeberin), Tanzhaus Zürich, Zukunft Inklusion, L.W., die Forschung für Mental Health und Care Teams in Spitäler, und alle die im Stück erscheinen
Podiumsdiskussion: “Systematic Gaslishting: Perspektiven zu Psyche, Körper und struktureller Diskriminierung” All day, everyday – was passiert, wenn die eigenen Bedürfnisse im Gesundheitswesen regelmässig als unüberwindbare Probleme dargestellt werden? Wie reagiert mensch, wenn Institutionen vorgeben, keinen Platz für Identität zu haben und Betroffenen ihre Erfahrung absprechen?
In dieser Podiumsdiskussion widmen wir uns den Arten von struktureller Benachteiligung, die in der Schweiz alltäglich spürbar sind. Während 60 Minuten diskutieren Crip Aktivist*in Nina Mühlemann, Somatic Practitioner Samiro B. Stöckli, Künstler*in Jana Vanecek und Autorin Samira El-Maawi
über ihre komplizierten Begegnungen mit institutionellen Strukturen im Care-Bereich. Im Austausch über auferlegte Berufsverbote, dem Zuschieben von Verantwortung, dem kritischen Umgang mit Konzepten wie "Abgrenzung" und dem Finden von Zugehörigkeit benennt das Panel Lücken im Umgang mit dem Schweizer Gesundheitssystem. Aus Blickpunkten von Zugänglichkeit und Körper hält die Diskussion dem anhaltenden Gaslighting bewusst entgegen.
Mit: Nina Mühlemann, Samiro B. Stöckli, Samira El-Maawi, Jana Vanecek
Moderation: Juno Wela
Workshop: "Wellenfühlen - Ich darf fühlen und Übungen dazu" Dieser Workshop ist ein Manifest für Gefühle in einer Gesellschaft, die das Fühlen fürchtet. Wir nähern uns der Sinnhaftigkeit von Gefühlen in einer kurzen Gesprächsrunde an und tauchen dann in die Übung ein, Gefühle wie Wellen zu betrachten, die man surften, nehmen und wieder gehen lassen kann. Ein Workshop mit Gespräch und Übung, gehalten in einem polyvagal-informierten Raum, was bedeutet, dass sich jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt sicher fühlen soll und immer die freie Wahl hat, sich für oder gegen eine Übung zu entscheiden. Der Workshop wird von Gisèle Ladner, polyvagal-informierte Coachin bei heart space mentoring (St.Gallen) gehalten.
Workshop: "Craft for Coping" In diesem Workshop lernen wir, unsere Gefühle in Textilkunst auszudrücken und uns durch das Arbeiten mit den Händen zu regulieren. Dazu verwenden wir alltägliche Werkzeuge und Materialien, die in den meisten Haushalten bereits vorhanden oder günstig zu erwerben sind. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die Werkzeuge nicht zur Selbstverletzung geeignet sind, sodass wir auch während besonders schwieriger Phasen ein sicheres Ventil haben. Das Ziel des Kurses ist das Kennenlernen einfacher Webetechniken und kreativer Copingskills. Für die entstandenen Kunstwerke finden wir ausserdem Ideen für die Verwendung oder Weiterverarbeitungen. Geleitet wird der Workshop von Ai-lan Metzger, die über sich sagt: “Als teilzeitdepressive Autistin mit bisher lebenslänglichem Hyperfokus auf Garne und Stoffe finde ich im Textilhandwerk Sicherheit und Ablenkung von destruktiven Gedanken und freue mich auf die Chance, meine Strategien an die Community weiterzugeben”.
Dj Set: "Shake it off" Mista Sanchez; Afrobeats, Baile Funk & Dancehall
Seit nunmehr 20 Jahren, ist der Berner DJ und Radiomoderator Mista Sanchez in der Schweiz und Europa musikalisch aktiv. Als Mitglied des Madnesst-Kollektivs, spielt er zu Abschluss des Festivals ein 2-stündiges Set, in dem er Dancehall, Afrobeats & Baile Funk vereint. Lass dich auf eine musikalische Reise ein und tanz dich frei!
Zugänglichkeitsinfos coming soon!